Wandern in und um Wickede (Ruhr)
Seit Oktober 2010 finden auch Wanderfreunde in Wickede (Ruhr) gute Voraussetzungen für einen reizvollen Ausflug. In enger Zusammenarbeit zwischen der SGV-Abteilung Echthausen und der Gemeinde Wickede (Ruhr) konnte ein neuer Wanderweg mit einer gesamten Länge von knapp 27 Kilometer geplant und realisiert werden.
Auf dem Rundweg lernt der Wanderer die circa 12.000 Einwohner zählende Gemeinde im Ruhrtal von allen Seiten kennen.
Obwohl „RundWickede", wie der Weg kurz genannt wird, immer wieder die Höhen erklimmt und zweimal das Ruhrtal quert, stellt er die Nutzer vor keine allzu großen Herausforderungen. Es sind ausschließlich mäßige Steigungen zu bewältigen. Nur wer den Rundkurs gegen den Uhrzeigersinn angeht, bekommt es beim Aufstieg vom Schwarzen Weg zum Echthauser Berg mit bis zu 15 Prozent Steigung zu tun.
Bei einer Gesamtgehzeit von etwas unter sieben Stunden lässt sich die gesamte Runde gut an einem Tag zurücklegen. Die Erfinder haben aber auch an weniger konditionsstarke Wanderer gedacht und die Strecke in drei kleinere Rundwege, jeweils mit Zubringer vom Wickeder Bahnhof, aufgeteilt: den Rundweg Wickede (nördlicher Teil, etwa 12 km), den Rundweg Wimbern (südlicher Teil, etwa 10 km) und den Rundweg Echthausen (westlicher Teil, etwa 10 km).
Zur Orientierung ist eine Wanderkarte im Maßstab 1:25000 mit Hinweisen auf interessante Punkte entlang der Route aufgelegt worden. Sie ist kostenlos im Bürgerbüro der Gemeinde Wickede und im Gasthof Schulte in Echthausen, Ruhrstraße 52, erhältlich. Die Karte kann auch im PDF-Format von der Webseite der Gemeinde Wickede herunter geladen und zum Wandern ausgedruckt werden (siehe unten).
Für die aus Richtung Neheim kommenden Wanderer ist die Gemeindehalle Echthausen an der Einmündung der Tal- in die Ruhrstraße (Wegweiser zum Flugplatz) ein guter Einstiegspunkt. Dort befinden sich ein Parkplatz und eine Wandertafel. Auch die Anreise mit dem Bus ist möglich: Linie C5 von Neheim zum Stakelberg in Voßwinkel, dort direkter Anschluss an die Linie 516 nach Echthausen Talstraße (Fahrplan beachten!)
Schon an der nächsten Bushaltestelle trifft man auf das gefüllte Dreieck, mit dem unser von Neheim kommender Von-Lilien-Weg markiert ist.
Es geht zunächst aufwärts durch Echthauser Wohngebiet und am Sportplatz vorbei. Bevor es dann an der Waldecke rechts ab geht aufs freie Feld, sollte man einem Wegweiser nach links zu einem kurzen Abstecher folgen. Es sind etwa 250 Meter bis zur Marienbuche, einem alten Wegebaum, der aber nicht mehr vorhanden ist, seit er im Jahre 2003 durch Blitzschlag zerstört wurde. An seiner Stelle haben die Echthauser Schützen eine junge Buche gepflanzt und mit einer Informationstafel versehen, die auf den historischen Platz hinweist. Er hat auch etwas mit Neheim zu tun, denn diese Buche wurde einst von einem Mitglied des Rittergeschlechts von Bockenförde gesetzt und nach dessen Tochter benannt. Dieses Geschlecht wurde auch Schüngel genannt. Es besaß nicht nur das Rittergut Echthausen, sondern auch das nach ihm benannte Burghaus in Neheim gegenüber dem Fresekenhof (später Friedhof und Ehrenhain, heute Parkplatz unter der Autobahnbrücke). Eine Neheimer Straße hält diesen Namen in Erinnerung.
Weiter führt der Weg zur Kreisstraße 22 am Ende der Start- und Landebahn des Flugplatzes, folgt der Straße ein Stück nach rechts und überquert sie dann. Über freies Feld geht es zum Flugplatz und in den Wald hinein. Über den Westerberg und vorbei an Ludwigseiche (ebenfalls von den Schüngels gepflanzt) und Sternbuche geht es zu dem von einem Kreuz markierten Platz mit dem eindrucksvollen Namen Heilig Geist auf dem Echthauser Berg.
Eine Informationstafel klärt hier über die Bedeutung auf. Außerdem befindet sich in einer Metallschatulle ein Gipfelbuch, in das sich die Wanderer eintragen können. Der Autor dieses Beitrags tat es unter dem Datum vom 17. Oktober 2010.
Es folgt der Abstieg zum Schwarzen Weg, dem man dann einige Zeit durch das idyllische Mühlenbachtal folgt. Mit dem Wimberbach kommt man schließlich nach Wimbern, wo man die Bundesstraße 7 quert. Bei Barge überschreitet man ein Stück die Grenze zum Märkischen Kreis (Stadt Menden) und schreitet am Ufer des Jordan (ein Bächlein) entlang, bevor man an der Ruhrtal-Klinik vorbei durch die Wimberner Wohnsiedlung Nachtigall wieder an die Bundesstraße 7 gelangt. Zunächst am Raphaels-Heim entlang geht es weiter zum Gut Beringhof am Ufer der Ruhr, die man auf der Brücke in Wickede überquert. Weiter auf der Ruhrpromenade und schließlich durch Felder hinauf auf den Haarstrang zum Gut Scheda. Dahinter gelangt man in den Ortsteil Wiehagen, quert später eine aussichtsreiche Höhe und umrundet ein Industriegebiet. An Golfplatz und Kaserne vorbei geht es durch den Oeveinghauser Wald wieder hinunter ins Ruhrtal.
Kurz vor dem Wehr der Wassergewinnungsanlage Echthausen trifft man auf das Wickeder Freizeitbad. Dahinter wird die Ruhr auf der Bahnbrücke überquert. Mit dem Ruhrtalradweg gelangt man schließlich zum Schloss Echthausen und kurz danch zum Ausgangspunkt an der Gemeindehalle.
Informationen zum Weg:
Streckenlänge: 26,5 km (mit Abstecher zur Marienbuche 27 km)
Zeitbedarf: ca. 6:45 Std. (ohne Pausen)
Steigungen gesamt: 341 m (Rundweg, daher identisch mit Gesamtgefälle)
Stärkste Steigung: 10,8 %
Stärkstes Gefälle: 14,9 %
Höchster Punkt: 238 m (Westerberg am Flugplatz)
Tiefster Punkt: 133 m (Ruhrufer hinter dem Beringhof)
Text
SGV-Neheim
Helmut Welke
http://www.sgv-neheim.net